Willkommen in Hamburg! Wer norddeutsche Krimis mag, wird „Familie macht Tod“ von Sabine Hirschfeldt lieben. Wir begleiten die Kriminalhauptkommissarin Maria Abels auf ihrem holprigen Weg zurück in ihre berufliche Laufbahn. Nach einem Fehlverhalten ihrerseits und dem damit einhergehenden Tod ihres Vorgesetzten, arbeitet Mara hart daran, ihren Ruf und ihr Selbstbewusstsein wieder aufzubauen. Die Aufklärung des Mords an einer jungen Frau ist ihre Chance, wieder zu beweisen, was sie drauf hat. Doch der Fall zieht ungeahnte Kreise und es steht sogar Hamburgs Innensenator im Fokus der Ermittlung. Hier wären nun Feingefühl und regelkonformes Verhalten angebracht, doch Maria und ihr Partner, Hauptkommissar und Lebemann Askan Winter, sind dafür nicht gerade bekannt. Aufgrund dieser pikanten Kombination erwarten uns abenteuerliche Ermittlungen, skandalöse Entdeckungen und ein fulminantes Finale. Sabine Hirschfeldts Schreibstil konnte mich sofort fesseln: Er ist flüssig, hat eine angenehme Leichtigkeit und subtilen Humor. Und dieser Stil ermutigte mich auch weiterzulesen, als ich befürchtete, mir könnte die Story zu komplex werden. Denn es tauchen immer mehr scheinbar zusammenhangslose Namen auf und leider ist das meistens zu viel Info für mich… Doch dann dachte ich mir „Hey, bei Adler-Olsen fragst du dich immer, wo das nur hinführen soll, also lass dich einfach mal darauf ein!“ Und was soll ich sagen, es hat sich gelohnt! Die Zusammenhänge wurden immer deutlicher und endeten schließlich in einem logisch konzipierten Gebilde, in dem jeder Charakter seinen Teil zur Lösung des Falls beitrug. Besonders gelungen fand ich auch die detaillierte Erklärung zur Lösung des Falls und den entsprechenden Hintergründen — es steckt offensichtlich eine Menge Recherchearbeit dahinter! Interessant war auch die Charaktergestaltung: Die Kommissare hatten ihre Ecken und Kanten, was die Zusammenarbeit unvorhersehbar machte. Da es sich hierbei um den ersten Teil der Reihe „Mara Abels ermittelt“ handelt, bin ich schon gespannt darauf, wie Mara den nächsten Fall auf ihre ganz eigene Art löst.