Ich habe bisher alle Bücher von Marina Paunovic geliebt. Ich habe schon kundgetan, dass sie zu meinen liebsten Autorinnen im deutschprachigen Raum gehört, denn vor allem ihr Schreibstil hat mich jedes Mal ab Seite 1. Umso trauriger war ich, als ich bei diesem hier gemerkt habe, dass es nicht 100% meine Geschichte ist. Natürlich ist das vollkommen okay, einem kann nicht jedes Buchcouple und nicht jede Story immer 100% gefallen, auch wenn man die AutorInnen eigentlich liebt. Aber als ich das Buch beendet habe, durchströmte mich trotzdem ein tiefes Gefühl von Begeisterung, da ich vor allem die letzten knapp 30% sehr gefühlt habe. Marina Paunovic erschafft einfach wahnsinnig tiefgründige, einzigartige Plots, die einen selbst umhauen, wenn man Probleme mit manchen Elementen hat. Diese Autorin besitzt ein unglaubliches Talent. Tatsächlich hatte ich mit manchen Szenen und leider auch mit der Protagonistin Emma ein paar Probleme, erkenne aber dennoch was für eine starke Message hinter allem steht & wie wahnsinnig gut die Story sowie die Charaktere ausgearbeitet wurden. Sie hatten Tiefe, Authentizität und all ihre Handlungen, egal wie schwierig sie für mich persönlich waren, passten zu ihnen bzw. ihrer Persönlichkeit. Die Autorin weiß, was sie tut. Zudem ist der Schreibstil, wie bereits erwähnt, sagenhaft. Ich liebe ihre Art, Geschichten zu erzählen, das Setting aufleben und Charaktere lebendig werden zu lassen. Auch die Nebencharaktere besitzen hierbei so viel Tiefe, dass man am liebsten über sie alle mehr lesen würde. Das lieb ich so sehr! Die Geschichte ist insgesamt wieder ziemlich einzigartig & ausgefallen, wie man es von Marina kennt, wobei mir das ganze Goodbadgirl-Badboy Ding an manchen Stellen etwas zu viel war und irgendwie zu viele Klischees bedient hat. Liam war mir an einigen Stellen einfach ein wenig zu herablassend, zerstörerisch und arrogant. Manchmal ging mir seine Art etwas zu weit, wenn man das so sagen kann. Aber es hat gepasst. Es war an keiner Stelle irgendwie unnatürlich, wodurch ich auch auf der anderen Seite sehr fasziniert von ihm als Charakter war. Was mir auch unglaublich gut gefallen hat, war die ganze Spannung & der Nervenkitzel, der sozusagen durch Liams Rolle bzw. seinem Background mit in die Geschichte geflochten wird. Wow, das war packend und aufregend. Dazu muss ich aber auch sagen, dass mein Eindruck von Liam sich im Laufe des Buchs sehr geändert hat und meine Schilderungen sich eher auf ihn am Anfang beziehen. Ähnlich wie mit Liam verhielt es sich leider auch mit Emma. Ihre Handlungen und Verhaltensweisen waren eigentlich sehr authentisch und passten zu ihrer Unsicherheit, wirkten aber dennoch in manchen Szenen etwas unnatürlich und gewollt, was wahrscheinlich daran lag, dass ich ihre Entscheidungen oft nicht greifen bzw. nachvollziehen konnte. Aber wie soll man sich schon nachvollziehbar für Außenstehende verhalten, wenn man selbst nicht weiß, wer man sein will? Wenn man es so sieht, ist es wieder unglaublich gut gemacht. Nur leider fehlte mir dadurch teilweise die Verbindung zu ihr, weil ihre Sprunghaftigkeit meine Nerven etwas strapaziert hat. Es fiel mir oft schwer, sie und ihre Gedanken zu fühlen, wodurch es für mich an dieser Stelle mit ihr einfach nicht so gut gepasst hat, was aber absolute Geschmacksache ist. Emma hat auch absolut großartige Charakterzüge und viele, viele Eigenschaften, die ich sehr schätze. Grundsätzlich mochte ich sie auch sehr gerne. Vor allem gegen Ende fand ich auch die Verbindung zu beiden Chatakteren wieder und habe sie am Ende doch auf irgendeine Weise in mein Herz geschlossen. Zudem haben die zwei eine enorm starke Dymantik, wenn sie aufeinandertreffen, was ich sehr geliebt habe. Auch das Ende war für mich sehr stimmig, alles wurde sehr authentisch gelöst. Wie erwähnt gefiel mir das letzte Drittel insgesamt unglaublich gut und machte meine Schwierigkeiten, vor allem in der ersten Hälfte, eigentlich fast vollständig wieder wett. Alles in allem eine tiefgründige, wichtige und stimmungsvolle Geschichte, die im Kopf bleibt und sich absolut zu lesen lohnt. Auch wenn ich nicht ganz so into it war wie ich mir gewünscht hätte, bin ich dennoch begeistert. Zudem bin ich der festen Überzeugung, dass dieses Buch für wahnsinnig viel Begeisterung sorgen wird, weil es grundsätzlich absolut stark ist. Ich freue mich riesig auf mehr London-Feels & liebe die Autorin nach wie vor sehr. Von mir gibt es gute 4 Sterne für "Dein Licht in meinem Schatten".