Trümmermädchen: Annas Traum vom Glück

· Ullstein Buchverlage
4,8
6 Rezensionen
E-Book
512
Seiten

Über dieses E-Book

Eine zerstörte Bäckerei in einer zerbombten Stadt. Ein eisiger Winter, der tausende Opfer fordert. Und mittendrin zwei Frauen, die ums Überleben kämpfen, um die Liebe und die Erfüllung ihres Traums

Köln, 1941. Anna wächst bei ihrer Tante Marie und ihrem Onkel Matthias auf, einem Bäckerehepaar. Das Mädchen liebt die Backstube über alles. Der Duft von frischgebackenem Brot, die mehlgeschwängerte Luft, der große Ofen aus Vulkanstein – für Anna der schönste Ort der Welt. Doch mit dem Krieg kommt das Unglück: Matthias wird eingezogen und die Bäckerei bei Luftangriffen zerstört. Während Köln in Trümmern liegt und vom kältesten Winter des Jahrhunderts heimgesucht wird, schließt Anna sich in ihrer Not einer Schwarzmarktbande an und steigt zur gewieftesten Kohlediebin der Stadt auf. Als sie am wenigsten damit rechnet, verliebt sie sich – eine verbotene Liebe mit gefährlichen Folgen. Von Kälte, Hunger und Neidern bedroht, halten Anna und ihre Tante verzweifelt an dem Traum fest, die Bäckerei wiederaufzubauen. Und an der Hoffnung, dass die Männer, die sie lieben, irgendwann zu ihnen zurückkehren.
"Wie schnell Kinder in Kriegszeiten erwachsen werden mussten, und was für eine kreative Kraft sie entwickeln konnten, um zu überleben, das zeigt Lilly Bernstein mit Anna eindrucksvoll und spannend in ihrem Roman Trümmermädchen." --- Brigitte Glaser, Autorin von Bühlerhöhe und Rheinblick

Bewertungen und Rezensionen

4,8
6 Rezensionen
Nadja G.
23. Januar 2021
Klappentext: Köln, 1941. Anna wächst bei ihrer Tante Marie und ihrem Onkel Matthias auf, einem Bäckerehepaar. Das Mädchen liebt die Backstube über alles, besonders den großen Ofen aus Vulkanstein. Doch mit dem Krieg kommt das Unglück: Matthias wird eingezogen und die Bäckerei bei Luftangriffen zerstört. Während Köln in Trümmern liegt und vom kältesten Winter des Jahrhunderts heimgesucht wird, schließt Anna sich in ihrer Not einer Schwarzmarktbande an und steigt zur gewieftesten Kohlediebin der Stadt auf. Als sie am wenigsten damit rechnet, verliebt sie sich – eine verbotene Liebe mit gefährlichen Folgen. Von Kälte, Hunger und Neidern bedroht, halten Anna und ihre Tante verzweifelt an dem Traum fest, die Bäckerei wiederaufzubauen. Und an der Hoffnung, dass die Männer, die sie lieben, irgendwann zu ihnen zurückkehren. In dieser Geschichte werden die Jahre 1941-1947 und das Leben von Anna erzählt. Der wundervollen bildhaften Sprache der Autorin und Journalistin, ist es zu verdanken, dass ich mir die Umgebung und die Zerstörung des zerbombten Kölns sehr gut vorstellen konnte. Man merkt, dass dieses Buch definitiv ein Herzensbuch für die Autorin ist und sie viel darein gesteckt hat. Die Handlungen haben mich regelrecht in den Bann gezogen und alle Empfindungen und Gefühle der Charaktere konnte ich gut nachvollziehen und verstehen, auch wenn die Umstände und das Leid nicht vollständig greifbar sind aufgrund unterschiedlicher und anderer Erfahrungen, die durch meine Vorstellungskraft begrenzt sind. Dadurch wurde für mich ersichtlich in welche privilegierter Welt ich heute lebe und wie viel Luxus wir eigentlich haben. Die zahlreichen Gespräche mit Zeitzeugen und die umfassenden Recherchen ergänzen das Buch und lassen die unvorstellbaren Lebensbedingungen von damals authentisch und glaubwürdig in Worte zu fassen. Zudem glänzt das Buch durch die mutige und unerschütterliche Protagonistin Anna, die den Umständen trotzt und für ihre Ziele kämpft. Sehr bewundernswert und hoffnungsvoll!
Mary Sophie
25. November 2020
Und wie so häufig hat auch diesmal die Sprache viel dazu beigetragen, dass ich so flüssig und ohne Probleme durch die Geschichte gekommen bin. Von der ersten Seite an hatte ich das Gefühl, mit den Protagonisten in einem Raum zu stehen und sie bei ihren Erlebnissen zu begleiten. An keiner Stelle kam Distanz zu ihnen auf und dann ist es natürlich noch reizvoller, weiteres von ihnen zu erfahren. Im Grunde gibt es eine recht einfache und leicht lesbare, sowie verständliche Sprache. Nur selten kommen Fachbegriffe vor und sie gibt mit eindringlichen Worten ein nachvollziehbares Bild des Zweiten Weltkriegs, von den Erlebnissen der Bevölkerung, sowie von den Personen. Anhand dessen konnte ich mir viele Szenen bildreich und lebendig vorstellen und konnte einen besseren Draht zu den Protagonisten aufbauen und habe mich mit ihnen mehr mit gefreut und mitgefiebert. Anfangs hat es mich ein wenig verwundert, irgendwann fand ich es richtig gut: es gibt häufig zwei Erzählperspektiven. Für diese dient ein allwissender Erzähler, bei dem man häufig merkt, dass er vorläufig einige Geheimnisse für sich behält und sich erst nach und nach dem Leser öffnet. Nicht nur Anna kommt zu Wort, bei ihrer Figur sieht man, wie schnell sie erwachsen werden musste und welche Auswirkungen der Krieg und seine Schrecken auf ein Kind / eine Jugendliche hat. Sondern auch von ihrer Tante werden regelmäßig Erlebnisse berichtet. Man bekommt dadurch den Blick einer erwachsenen Person auf die Situation und lernt davon, welche Probleme und Sorgen diese herumgetrieben hat. Aufgrund dieser Zweiteilung der Erzählperspektive entsteht ein abwechslungsreiches und vielseitiges Bild, welches noch einen noch ernsteren und deutlicheren Blick auf die Ereignisse und den Krieg gibt. Mir hat dies gut gefallen und man konnte noch mehr mit den Protagonisten mitfiebern. Es ist immer ein Hauch von Spannung vorhanden, wenngleich dieser sich teilweise auf einem recht niedrigen Niveau befindet. Schließlich fragt man sich, was mit Maries Ehemann geschieht, mit der Bäckerei oder auch mit Marie und Anna selbst. Und dazu gibt es immer wieder Szenen, die überraschend daherkommen und der Geschichte ganz plötzlich eine neue Wendung geben, wodurch auch die Spannungskurve profitiert. Fazit Ich habe mich sehr auf den Roman gefreut und am Ende kann ich glücklicherweise sagen, dass meine Spannung nicht umsonst war. Es handelt sich um eine berührende und mitreißende Geschichte, die den Leser auch nach dem Beenden des Buches nicht so leicht loslässt. Ich hatte unglaublich schöne, interessante, erschütternde und teils auch traurige Lesestunden, eine interessante und überzeugende Mischung. Und obwohl ich viel positives gesagt habe, fehlt mir doch noch ein Punkt, der das Buch herausragend und zu einem Fünf-Sterne-Buch werden lässt. Ich kann nicht genau sagen, was mir fehlt, um den Roman zu einem Highlight werden zu lassen. Deshalb werde in meiner Bewertung einen halben Stern abziehen und spreche trotzdem eine eindeutige Leseempfehlung aus. Es ist ein einzigartiges Buch, das definitiv überzeugen kann! Meine Bewertung: 4,5 von 5 Sterne
Hara Kiri
23. November 2020
Was für ein bewegendes Buch! Köln, 1941. Die 11 jährige Anna lebt mit ihrer Tante und ihrem Onkel in einer Bäckerei. Als der Onkel eingezogen und die Bäckerei zerstört wird, geraten Anna und ihre Tante in Not. Doch die beiden haben Matthias versprochen, dass sie nicht aufgeben und so tun sie alles, um zu überleben und die Bäckerei wieder aufzubauen. Allerdings werden ihnen gewaltige Steine in den Weg gelegt und das hat dem Buch dermaßen Spannung verliehen, dass ich es nicht weglegen mochte, bis ich durch war. Anna und Marie sind mir gleich ans Herz gewachsen. Auch wenn Marie teilweise etwas schwach ist hat sie doch das Herz auf dem rechten Fleck. Und Anna sorgt ein ums andere Mal dafür, dass Marie nicht aufgibt. Und die hätte wahrlich Grund dafür: der Mann vermisst, die Bäckerei zerstört, jemand will ihr Böses und zudem noch die Kinder durch den Hungerwinter bringen – da wäre jedes Einzelne schon zu viel für manchen. Auch Anna hat zu kämpfen: der Chef ihrer Mutter stellt ihr nach, ihr Bruder ist schwer krank, sie verliebt sich in einen Jungen, doch die Liebe darf nicht sein. Doch sie hat Matthias versprochen „es wird nicht aufgegeben“. So manches Mal dachte ich, dass Anna doch nun gebrochen sein müsste, aber die Autorin versteht es, sie immer wieder aufstehen zu lassen und das mit so viel Gefühl, dass man förmlich an den Seiten klebt. Die Autorin schildert die Erlebnisse so lebendig und einfühlsam, so aufwühlend, mir pocht immer noch das Herz, obwohl ich das Buch schon beendet habe. Eine wahrlich emotionale Geschichte. Fazit: ein Buch, das noch lange nachwirken wird.

Autoren-Profil

Lilly Bernstein ist das Pseudonym einer Kölner Journalistin und Autorin, deren Debütroman Hinterhaus 2020 mit dem Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet wurde. Sie stammt aus einer Bäckersfamilie und wuchs zwischen Laden und Backstube auf. Ihre Mutter ist ebenfalls Bäckerskind und hat die Nachkriegszeit noch in lebendiger Erinnerung. Trümmermädchen - Annas Traum vom Glück ist Lilly Bernsteins persönlichster Roman. Mit seiner Veröffentlichung geht für die Autorin ein Herzenswunsch in Erfüllung.

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